Krebsnachsorge

Nachdem die medizinische Behandlung der Tumorerkrankung abgeschlossen ist, beginnt die Zeit, die als "Nachsorge" bezeichnet wird.

Die Tumornachsorge hat zur Aufgabe:

  • ein Wiederauftreten der Krebserkrankung rechtzeitig zu erkennen und zu behandeln
  • Begleiterkrankungen festzustellen, zu behandeln und gegebenenfalls zu lindern
  • den Patienten bei seinen körperlichen, seelischen und sozialen Problemen zu unterstützen.

Die Nachsorgeuntersuchungen finden in den ersten beiden Jahren in der Regel alle drei Monate, in den folgenden drei Jahren alle sechs Monate statt. Die regelmäßige Kontrolle gibt Ihnen die Sicherheit, dass gegen eine erneute Tumorbildung, aber auch gegen mögliche Begleit- und Folgeerkrankungen schnell eingeschritten werden kann. Auch wenn eine Totaloperation vorgenommen werden musste, sollten Sie weiterhin regelmäßig Ihre Frauenärztin aufsuchen.

Die Tumornachsorge erfolgt nach den neuesten Leitlinien entsprechend den Empfehlungen der Deutschen Gynäkologischen Gesellschaft, der Arbeitsgemeinschaft Gynäkologische Onkologie (AGO) und in enger Zusammenarbeit mit der Klinik, welche die Erstbehandlung durchgeführt hat.

DMP bei Brustkrebs

Das Mamma-Carcinom( Brustkrebs) ist eine der häufigsten Todesursachen der Frau in Deutschland. Andererseits gehört es zu den am besten erforschten bösartigen Tumoren.

Seit 2004 wurde durch das Gesundheitsstruktur-Modernisierungs-Gesetz (GMG) ein neues Programm ins Leben gerufen: das DMP Brustkrebs(Desease Management Program). Dabei geht es um eine strukturierte und standardisierte Nachbetreuung von an Brustkrebs erkrankten Frauen (Krebsnachsorge). Für die betroffenen Frauen entstehen keine Nachteile, sie müssen nur mit der anonymen Weitergabe ihrer Daten einverstanden sein. Durch gezielte, qualitativ gesicherte und ausführliche Informationen werden die Patientinnen aufgeklärt und in die Lage versetzt, selbst stärker aktiv am eigenen Behandlungsprozess mitzuwirken.

Für die Ärztin bedeutet die Teilnahme, dass sie sich verpflichtet, sich durch regelmäßige Fortbildung (in der Regel mindestens 1 mal jährlich) auf den neuesten Stand zu bringen (Vorteil für die Patientinnen!).

Das Programm soll durch ein sinnvolles Unterstützungs- und Beratungsangebot Hilfen bieten (z. B. im psychosozialen Bereich), um seelische und soziale Belastungen zu reduzieren und Auswirkungen und Folgezustände im Zusammenhang mit der Krebserkrankung zu lindern. Eine umfassende Nachsorge verbessert die körperliche, seelische und soziale Rehabilitation der Patientinnen unter Berücksichtigung individueller Bedürfnisse. Für eine optimale Durchführung wird eng mit allen DMP-zugelassenen Kliniken in der Nachbarschaft zusammengearbeitet.

© Frauenarzt Dr. Antje Bellmann