Krebsvorsorge & Früherkennung

Krebsfrüherkennung. Lebenswichtig in jedem Alter.

Früherkennung - das ist heute mehr denn je die beste Chance zur Heilung einer Krebserkrankung. Denn durch immer bessere Diagnosemöglichkeiten kann ihre Frauenärztin krankhafte Veränderungen noch frühzeitiger und sicherer feststellen. Die Kosten für die Untersuchung werden von den Krankenkassen übernommen.

Welche Untersuchungen gibt es?

Die gesetzliche Krebsvorsorge umfasst folgende Untersuchungen:

Ab dem 20. Lebensjahr:

  • Kolposkopie(s.u.)
  • jährlicher zytologischer(Zell)-Abstrich vom Gebärmutterhals(PAP-Test)
  • eine gynäkologische Tastuntersuchung

Ab dem 30. Lebensjahr:

  • zusätzliche Tastuntersuchung der Brust und die Inspektion der Haut

Ab dem 35. Lebensjahr:

  • alle 3 Jahre zytologischer(Zell-)Abstrich(PAP-Test) vom Gebärmutterhals in Kombination mit HPV-Test

Ab dem 50. Lebensjahr:

  • zusätzliche Tastuntersuchung des Enddarms
  • ein Test auf verborgenes Blut im Stuhl (Hämoccult) jährlich für fünf Jahre, ab dem 56. Lebensjahr zweijährlich, oder eine
  • Darmspiegelung (die vom Internisten oder Chirurgen in der Regel ambulant durchgeführt wird) alle 10 Jahre
  • immunologischer Stuhltest

Wenn die Gebärmutter entfernt wurde ist ein Zellabstrich seit 2020 kein Bestandteil der Krebsvorsorge der gesetzlichen Kassen mehr. Aus medizinischer Sicht ist ein PAP-Test jedoch weiterhin empfehlenswert, da eben auch Zellveränderunegen der Vagina so frühzeitig erkannt werden würden.

Zusatzleistungen - IGeL

Das sind zusätzliche Gesundheitsleistungen, die nicht zum Leistungskatalog der Gesetzlichen Krankenkassen gehören.

  • Ultraschalluntersuchung der Gebärmutter und Eierstöcke
  • HPV-Diagnostik (Feststellung bestimmter Viren, die Gebärmutterhalskrebs hervorrufen können)
    Bei der Infektion mit dem humanen Papillomavirus HPV handelt es sich um eine Virusinfektion. Viele Menschen sind Träger dieses Virus, ohne Beschwerden zu haben. Eine fortbestehende Infektion mit dem humanen Papillomavirus kann zu Zellveränderungen führen, die zu Gebärmutterhalskrebs entarten können. Der HPV-Test kann ein Vorliegen von Virushochrisikotypen erkennen.
    Wichtig: Der Nachweis von Viren, also ein positiver HPV-Test, bedeutet nicht, dass Sie an Gebärmutterhalskrebs erkrankt sind oder gar bereits ein Tumor vorliegt. Er deutet lediglich auf mögliche Risiken für Ihre Gesundheit hin und gibt Ihrer Ärztin die Möglichkeit, Sie engmaschiger zu überwachen.

  • Untersuchung auf occultes Blut im Stuhl vor dem 50. Lebenjahr

  • Zytologischer Abstrich(PAP-Test)

Was wird untersucht?

Die gynäkologische Früherkennungsuntersuchung besteht aus mehreren Einzeluntersuchungen:

Brustkrebs ist die häufigste Krebserkrankung der Frau.

Umso wichtiger ist gerade hier eine frühzeitige Erkennung der Erkrankung. Kleine Tumore sind in der Regel besser zu behandeln als größere Knoten. Im Frühstadium ist Brustkrebs heilbar. Deshalb wird ab dem 30. Lebensjahr zusätzlich die Brust durch Ihre Frauenärztin mituntersucht.

Wie auch bei der wichtigen Selbstuntersuchung tastet die Ärztin die Brust ab, um eventuelle Verhärtungen und andere knotige Veränderungen im Gewebe aufzuspüren. Ebenso werden die Achselhöhlen untersucht, um festzustellen, ob Lymphknoten angeschwollen sind.

Kolposkopie

Die Kolposkopie ermöglicht die Betrachtung des äußeren Muttermundes und der Scheidenwände in 10- bis 40-facher Vergrößerung. Sie dient einer noch genaueren Untersuchung zum Aufspüren kleinster Veränderungen, die mit dem bloßen Auge nicht zu sehen sind.

Abstrich

Der Abstrich dient im Rahmen der Früherkennungsuntersuchung der Früherfassung von Gebärmutterhalskrebs. Im Labor wird dann auf Zellveränderungen bzw. Krebsvorstufen untersucht.

ThinPrep® Pap Test™

Weltweite klinische Studien haben erwiesen, dass der ThinPrep® Pap Test™ für die Diagnose von Krebsvorstadien präziser ist als der konventionelle Abstrich. Zellen, die man normalerweise mit dem Abstrichstäbchen wegwirft, werden in eine konservierende Flüssigkeit übertragen und stehen sogar für spätere Zusatzuntersuchungen zur Verfügung. Außerdem wird durch einen automatisierten Prozeß die Zellschicht auf den Objektträger gebracht. Dies ermöglicht dem Labor eine zuverlässigere Diagnose.

HPV-Test

Bei der Infektion mit dem humanen Papillomavirus HPV handelt es sich um eine Virusinfektion. Viele Menschen sind Träger dieses Virus, ohne Beschwerden zu haben. Eine fortbestehende Infektion mit dem humanen Papillomavirus kann zu Zellveränderungen führen, die zu Gebärmutterhalskrebs entarten können. Der HPV-Test kann ein Vorliegen von Virushochrisikotypen erkennen.
Wichtig: Der Nachweis von Viren, also ein positiver HPV-Test, bedeutet nicht, dass Sie an Gebärmutterhalskrebs erkrankt sind oder gar bereits ein Tumor vorliegt. Er deutet lediglich auf mögliche Risiken für Ihre Gesundheit hin und gibt Ihrer Ärztin die Möglichkeit, Sie engmaschiger zu überwachen.

Tastuntersuchung

Die Ärztin tastet nun die Gebärmutter, die Eierstöcke und die Eileiter ab, um mögliche Veränderungen zu entdecken.

Gynäkologischer Ultraschall

Durch diese Ultraschalluntersuchung lassen sich sehr frühzeitig Veränderungen an den Eierstöcken (zum Beispiel Zysten oder Tumorbildungen) oder an der Gebärmutter (zum Beispiel Myome, Polypen oder schwerwiegende Veränderungen der Schleimhaut) erkennen. Eine Ultraschalluntersuchung der Gebärmutter und der Eierstöcke als Früherkennungsmaßnahme ist von der Kassenleistung ausgeschlossen.

Darmkrebs ist eine der häufigsten bösartigen Erkrankungen in Deutschland. Jährlich erkranken über 50.000 Personen neu - meistens im Alter zwischen 50 und 70 Jahren.

Ab dem 50. Lebensjahr gehört eine Untersuchung des Enddarms bei Ihrer Frauenärztin zur Krebsfrüherkennung und die Untersuchung auf occulte( nicht sichtbare) Blutbeimengungen im Stuhl dazu.

Ab dem 55. Lebensjahr besteht die Möglichkeit einer Darmspiegelung im Rahmen der Früherkennung.

© Frauenarzt Dr. Antje Bellmann