Impfungen

Eine Impfung ist eine vorbeugende Maßnahme gegen Infektionserkrankungen und wird auch Schutzimpfung, Vakzination oder Immunisierung genannt. Die meisten Impfungen werden von den Krankenkassen übernommen.

Grossen Wert legen wir auf die Röteln- und Windpocken-Impfung von Patientinnen mit Kinderwunsch ohne Immunschutz. Im Frühjahr steht vor allem die FSME-Impfung, ab September eines jeden Jahres die Grippeschutzimpfung im Vordergrund. Angeboten werden auch sämtliche Reiseimpfungen. Impfungen gegen rezidivierende Entzündungen im Urogenitalbereich sind ebenfalls möglich.

Sprechen Sie uns an. Wir beraten Sie gern.

Seit Oktober 2006 ist in Deutschland der Impfstoff gegen HPV zugelassen. Inzwischen gibt es sogar einen Kombinationsimpfstoff gegen 9 verschiedene humane Papillomvirustypen(HPV).

Er wird zum Schutz vor Erkrankungen verabreicht, die durch HPV der Typen 6, 11, 16, 18, 31, 33, 45, 52 und 58 hervorgerufen werden.
Diese Erkrankungen sind Krebsvorstufen und Krebs der weiblichen Geschlechtsorgane (Gebärmutterhals, äußere weibliche Geschlechtsteile und Scheide), Krebsvorstufen und Krebs des Anus, Genitalwarzen bei Männern und Frauen und Peniskrebs bei Männern.

Gardasil 9 schützt vor den HPV-Typen, die die meisten der oben genannten Erkrankungen verursachen und wird angewendet, um diese Erkrankungen zu verhindern. Der Impfstoff ist nicht zur Behandlung von HPV-bedingten Erkrankungen geeignet. Besteht zum Zeitpunkt der Impfung bereits eine Infektion oder Erkrankung, verursacht durch einen oder mehrere HPV-Typen, vor dem/denen der Impfstoff schützen kann, wirkt der Impfstoff gegen diesen/diese HPV-Typen nicht. Allerdings schützt Gardasil 9 in solchen Fällen vor Infektionen und Erkrankungen, verursacht durch die anderen HPV-Typen, mit denen man noch nicht infiziert ist und gegen die der Impfstoff gerichtet ist.

Gardasil 9 kann keine HPV-bedingten Erkrankungen verursachen.

Wenn eine Person mit Gardasil 9 geimpft wird, wird im Immunsystem (das natürliche Abwehrsystem des Körpers) die Bildung von Antikörpern gegen die neun Impfstoff-HPV-Typen angeregt, um einen Impfschutz gegen die Viren aufzubauen, die diese Erkrankungen verursachen können. Gardasil 9 ist ein Impfstoff für Kinder ab einem Alter von 9 Jahren, Jugendliche und Erwachsene. Wenn die Impfungen bis zum 15. Geburtstag erfolgen, reichen 2 Impfungen im Abstand von 5-12 Monaten. Erfolgen die Impfungen nach dem 15. Geburtstag sind 3 Impfungen nötig. Alle 3 Impfungen sollten innerhalb eines Jahres erfolgen.

In Sachsen-Anhalt übernehmen die gesetzlichen Krankenkassen die HPV-Impfung für Mädchen bis zum 18. Geburtstag (manche Krankenkassen auf Nachfrage sogar bis zum 26. Geburtstag) bereits seit 2006 und seit Dezember 2018 jetzt endlich auch für Jungen bis zum 18. Geburtstag.

Wiederkehrende Infektionen der Scheide sind für viele Patientinnen sehr lästig. Die Therapie gegen Bakterien, Pilze oder Trichomonaden bringt oft einen zeitlich begrenzten Erfolg.

Für solche Probleme steht der Kolpitis-Impfstoff "Gynatren'' zur Verfügung. Er enthält inaktive Lactobazillen und ruft die Bildung bestimmter Antikörper hervor. Dadurch wird in vielen Fällen die normale "Döderlein-Flora'' in der Scheide wieder hergestellt.

Ablauf der Impfungen:

Die Grundimmunisierung erfolgt jeweils durch 3 Impfungen im Abstand von 2 - 3 Wochen.
Nach 6 - 12 Monaten sollten Auffrischungsimpfungen durchgeführt werden.

Die Kosten für die Impfung werden nur in bestimmten Fällen von den Krankenkassen übernommen.

Grippe (Influenza) ist eine sehr ansteckende Infektionskrankheit der Atemwege. Der Urheber, das Influenza-Virus, wird in der Regel über Tröpfcheninfektion, wie z.B. Niesen und Husten von einem Menschen auf den anderen übertragen. Das Virus schädigt die Schleimhaut der Atemwege und mindert ihre Abwehrkraft. Dadurch wird der Körper für weitere schwere Infektionen anfälliger - gefährliche Komplikationen wie Lungenentzündung und Herzmuskelentzündung können die Folge sein.

Grippe ist die Infektionskrankheit, an der in Deutschland die meisten Menschen sterben.

Bei jungen Personen, die keine zusätzliche Erkrankung haben, verläuft die Erkrankung in der Regel ohne Komplikationen. Für ältere Menschen, sowie für Erwachsene und Kinder mit Vorerkrankungen oder Abwehrschwäche kann sie im schlimmsten Fall eine tödliche Bedrohung darstellen.

Die Schutzimpfung wird für alle Menschen (mit Ausnahme der wenigen Personen mit schwerer Hühnereiweiß-Allergie) für sinnvoll gehalten. 2010 hat die STKO erstmals die explizite Empfehlung auch für schwangere Frauen ausgesprochen. Alle Schwangeren sollen sich ab dem zweiten Schwangerschaftsdrittel impfen lassen.

Die Impfung muss jährlich wiederholt werden. Denn das Virus ändert seine Oberfläche jedes Jahr. So überlistet es das Gedächtnis unseres Immunsystems. Deshalb ist eine jährliche Impfung mit dem jeweils den Viren angepassten Impfstoff zu empfehlen.

Eine einmalige Injektion ist ausreichend. Der Impfschutz beginnt ungefähr 14 Tage nach der Impfung. Lassen Sie sich deshalb rechtzeitig vor Beginn der Erkältungssaison impfen. Also im Herbst in den Monaten von September bis November.

Alle in Deutschland verfügbaren Grippe-Impfstoffe sind sogenannte Totimpfstoffe. Durch das Impfen mit abgetöteten Influenza-Virenbestandteilen (Antigene) regt man das Immunsystem an, Antikörper gegen Influenza-Viren zu bilden. Die heutigen Influenza-Impfstoffe sind in vielen Studien geprüft und sehr gut verträglich.

Vor Erkältungen schützt die Impfung nicht, denn Erkältungen werden von einer Vielzahl anderer Viren ausgelöst. Eine Erkältung ruft zwar ähnliche Beschwerden hervor, verläuft jedoch viel harmloser. Sie wird deshalb auch "grippaler Infekt" genannt.

Wenn man schwanger werden will, sollte man vorher den Impfstatus überprüfen lassen.

Impfungen während der Schwangerschaft: Einige Impfstoffe, so genannte Lebendimpfstoffe, passieren den Mutterkuchen und können so das Ungeborene infizieren.

In der Schwangerschaft sind vor allem Röteln gefährlich. Das Rötelnvirus wird durch Tröpfcheninfektion, also beim Husten, Niesen, Sprechen, übertragen, sodass es fast unmöglich ist, sich nicht anzustecken. Tritt eine Rötelninfektion in den ersten drei Monaten einer Schwangerschaft auf, verursacht sie mit großer Wahrscheinlichkeit schwere Schädigungen an Augen, Ohren und Gehirn des ungeborenen Kindes.
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Für Impfungen spricht das optimale Verhältnis von Aufwand und Ergebnis.

Außer den üblichen leichten Nebenwirkungen wie Rötungen an der Einstichstelle sind ernsthafte Komplikationen extrem selten. Das gilt auch für allergische Reaktionen. Ein kleiner Piks bringt also dauerhaften Schutz vor zum Teil lebensbedrohlichen Krankheiten, wobei die Nebenwirkungsrate viel geringer ist als bei der Erkrankung selbst.

Zecken leben in Bodennähe auf Gräsern, Büschen und Stäuchern. Beim Blutsaugen können Zecken zunächst unbemerkt Krankheitserreger übertragen. In Europa sind das v.a. die Borreliose sowie die FSME (Frühsommer- Meningoenzephalitis), eine Form der Hirnhautentzündung. Im Gegensatz zur FSME ist eine Borelliose mit Antibiotika behandelbar. Allein in Deutschland gibt es jährlich mehrere Hundert FSME-Erkrankte, darunter sind ca 15% Kinder unter 14 Jahren. Die FSME-Erkrankung beginnt häufig wie eine Sommergrippe mit Fieber, Kopf-und Gliederschmerzen. In der 2. Krankheitsphase ist das zentrale Nervensystem betroffen. Die Krankheitszeichen reichen von starken Kopfschmerzen mit Nackensteifigkeit bis hin zu schweren Lähmungen und Tod. Da die FSME nicht ursächlich behandelt werden kann, kommt der Impfung eine besondere Bedeutung zu.
Die meisten Krankenkassen übernehmen die Kosten für diese Impfung bei Reisen in Risikogebiete.

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© Frauenarzt Dr. Antje Bellmann